Critical Thinking

Die meisten Menschen würden sagen, dass die auf der Hut sind und nicht alles glauben was ihnen jemand erzählt. Meist ist dies aber nur inhaltlich der Fall, man interpretiert die Aussagen eines anderen intuitiv. Was uns die Schule oder Universität leider nicht lehr ist die Argumente des Gegenüber zu analysieren und ihre Absicht zu durchschauen um darauf angepasst reagieren zu können. Die Bildung lehrt uns kein Critical Thinking

Mir ist das tatsächlich erst 2021 durch die bekannte Situation klar geworden, so dass ich mich intensiver mit dem Thema Critical Thinking auseinander gesetzt habe durch Video-Kurse und Bücher. Leider viel zu spät, diese Fähigkeit sollte man als Kind bereits lernen, dann hätte man es vermutlich viel leichter im Leben um Manipulation zu erkennen und zu umschiffen. 

Anbei ein paar Buch-Empfehlungen zum Thema, die ich gelesen habe und die mir zugesagt haben (Links zu Amazon):

In diesen Büchern lernt man

  • Struktur von Argumenten, Conclusion, Prämissen, Annahmen
  • Reasoning und Logik, deduktives Argumentieren
  • Beobachtung, Induktives Argumentieren
  • Abduction, Theorien, Hypothesen, echtes Evidenz-basiertes wissenschaftliches Denken, Korrelation und Kausalität
  • Kognitive Biases

Diese Dinge sollten eigentlich in der Schule gelehrt werden, nicht dass man sie mit über 50 lernt, eigentlich dramatisch. Die Fähigkeit Argumente zu zerlegen, fehlende oder falsche Prämissen und Annahmen identifizieren zu können und Argumentation von Rhetorik zu unterscheiden, sind eigentlich Basis-Fähigkeiten die man benötigt um im Leben erfolgreich zu werden und Fehl-Entscheidungen zu vermieden.

Den Katalog von Biases im Buch von Rolf Dobelli, sollte man z.B. jedes Jahr wieder durchlesen. Weil es zu lesen und zu erkennen ist eine Sache, aber diese Erkenntnisse in der Realität (von der wir ja wissen, dass wir von ihr umzingelt sind) ist gar nicht so einfach. Meist erkennt man erst im Nachhinein, dass man in einer Situation einem solchen Bias oder argumentativen Trick aufgesessen ist. Hier hilft wohl nur Übung und eben möglichst früh sich damit zu beschäftigen. Wie es so schön heisst

Es ist nie zu spät aber selten zu früh

Sobald man Critical Thinking gelernt hat und quasi “erleuchtet” wurde, geht man plötzlich viel aufmerksamer durch die Welt. Man sollte aber darauf achten dadurch in Negativität abzugleiten sondern weiterhin positiv zu denken nur eben aufmerksamer. 
Ein schönes Beispiel ist mir kürzlich untergekommen. Zusammen mit der Europawahl gibt es hier lokal auch eine kleine Volksabstimmung zum umstrittenen (im klassischen Sinne) Thema Windenergieanlagen. So wie oft ist man für erneuerbare Energien, nur nicht vor der eigenen Haustür. Aber um die inhaltliche Seite soll es hier nicht gehen. 
Nun habe ich in meinem Briefkasten ein Flugblatt gefunden, wo offensichtlich die Gegner des Vorhabens Argumente bringen um die Wähler zu überzeugen gegen die Ausweisung von Flächen zu stimmen. Ein valides Unterfangen, das einer gute Argumentation bedarf. 

Als ich also das Flugblatt so las, ist bei mir das Critical Thinking angesprungen und folgendes ist mir dabei aufgefallen:

  • Das Bild mit den für Windkraftanlagen ausgewiesenen Flächen ist in den offiziellen städtischen Unterlagen grün markiert, im Flugblatt rot. D.h. der eine will es positiv, der andere negativ erscheinen lassen.
  • Es wurden insgesamt 11 Argumente aufgezählt, was schon viel zu viel ist, Wlad würde das horizontale Argumentation nennen. Also viele Argumente zu bringen, diese aber nicht in der tiefe auszuführen. Dies ist die falsche Strategie für das Überzeugen, vertikale Argumentation wäre besser, also sich auf wenige aber gut ausgearbeitete Argumente zu konzentrieren als den Leser vielen schwachen Argumenten zu erschlagen.
  • Dann war das erste Argument ein sehr schwaches Argument, es geht um die “Industralisierung des Waldes”, ein ziemlich obskuren Begriff, der ohne Erklärung den meisten wahrscheinlich eher nichts sagt. Ich würde dabei eher an die industrielle Holzbewirtschaftung denken, statt dass man einige Windräder im Wald aufbaut. 
    Dieses Vorgehen ist auch wieder nicht optimal, man sollte mit dem besten Argument beginnen um die Leser zu überzeugen, nicht mit einem so schwachen Argument. 
  • Das eigentlich starke Argument für die Bürger, der potentielle Wertverlust der Immobilien “in der Nähe” der Windräder wurde erst mittendrin erwähnt, wobei Nähe relativ ist, da diese ja genau deshalb mitten im Wald mit genügend Abstand stehen, aber dieses potentielle Gegenargument wird erst gar nicht erwähnt bzw. entkräftet. Damit fehlt das Rebuttal. Das Rebuttal wäre eine wichtige Komponente einer guten Argumentation am Ende.
  • Es werden zwar kurz viele Argumente ausgebreitet aber nicht in der Tiefe begründet. Das ist natürlich auf einem Flugblatt schwer zu realisieren, aber so fehlen Quellen und Fakten, die dem Leser die Argumente plausibler machen würden.
  • Dann viele der Argumente enthalten implizite fehlende Prämissen, die gewissermassen als bekannt unterstellt werden, die aber nicht selbstverständlich sind. Damit wirken die Argumente für den aufmerksamen kritischen Leser sofort manipulativ, was sie wohl auch sein sollen. Aber mir ist das durch die Beschäftigung mit dem Thema Critical Thinking sofort aufgefallen und zwar äusserst negativ. 
  • Abgeschlossen wird das Flugblatt mit einem Appell, natürlich nicht zustimmen, kombiniert mit einem Bild der möglichen Größenverhältnisse von einem Windrad zum Stuttgarter Fernsehturm und Ulmer Münster, Gebäude mit denen sicher der lokale Bürger durchaus auskennt. 
    Aber es fehlen wieder die Fakten, soll den überhaupt ein so grosses Windrad auf diesen Flächen gebaut werden, oder vielleicht doch viel kleinere? Wo steht das denn? Wieder extreme implizite Annahmen, die nicht belegt werden. 

Kurzum ein solches argumentatives Flugblatt wird bei achtlosen und leicht beeinflussbaren Lesern vielleicht seine Wirkung entfalten, aber bei kritischen Denkern eher das Gegenteil bewirken. 

Aber das ist genau so wie die Welt heute tickt, man bemüht sich gar nicht erst den mündigen kritischen Bürger mit guten vollständigen Argumenten zu überzeugen, sondern man konzentriert sich auf manipulative Rhetorik, welche die Emotionen von Bürgern anzusprechen, die man noch wie kleine Kinder behandelt. Tagesschau-Niveau, statt lange ausführliche Diskussionen, TikTok-Minuten-Beiträge, statt 1,5h Videos.

Aber nicht mit mir, nie mehr, Critical Thinking hat mich weiter gebracht auf eine neue Stufe der persönlichen Entwicklung und das empfehle ich auch jedem, der diesen Post lesen sollte. Viel Erkenntnis daraus!

Der Gesundheits-IQ

Mit der angekündigten Impf-Pflicht war für mich eine rote Linie überschritten und ich habe eine Petition unterschrieben und fühlte auch, dass ich als mündiger Bürger etwas mehr gegen diese Diskriminierung von Ungeimpften tun muss, also hatte ich die Petition an einige Bekannte und Verwandte weitergeleitet. 

Erst muss ich sagen, dass ich alle abweichenden Meinung komplett akzeptiere, jeder hat seinen Informationsstand und seine Werte und unterschiedlicher Meinung zu sein ist absolut ok.

Anhand der Reaktionen konnte ich feststellen, dass tatsächlich die Mehrheit der Menschen offensichtlich diese Maßnahme der Regierung für genau richtig ansieht. Als notwendiges Übel, nach dem Motte der Zweck heiligt die Mittel. Dazu kann man unterschiedlicher Meinung sein und man muss in einer Demokratie diese Mehrheit auch akzeptieren. Das heisst ja lange noch nicht, das so ein Gesetzt wirklich kommen kann, glücklicherweise gibt es ja noch den Rechtsstaat, der bei uns schon so manche politische Mehrheitsentscheidung wieder kassiert hat. Bleibt also auch hier zu hoffen, das dies geschieht, auch wenn mein Vertrauen in die höchsten Gerichte etwas erschüttert ist (siehe politische Korruption). Zumindest mein Rechtsempfinden fände eine Legalität einer solchen Pflicht als völlig absurd und nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Und nicht legitim, selbst wenn legal.

Was mir aber sehr deutlich klar geworden ist, wie sehr dieses Thema im Gegensatz zu anderen politischen Diskussionen die Gesellschaft, Firmen bis hinein in die Familie spaltet, ganz wie Marc Friedrich es in seinem Video gesagt hat. Mit manchen Bekannten kann man sehr wohl sehr sachlich darüber diskutieren, selbst wenn man am Ende bei der eigenen abschliessenden Meinung bleibt. Auf der anderen Seite gibt es selbst in der Familie Personen, die noch nicht einmal den Punkt der Ablehnung verstanden habe, quasi Thema verfehlt. Da wird man mit 3 kurzen Sätzen in die Ecke der Impf-Gegner und Corona-Verweigerer gestellt, obwohl man das im Text klar und deutlich verneint hatte. Nein man will deshalb nicht ohne Maske demonstrieren und nein man bekommt seine Informationen nicht von den Querdenkern und er AFD, also zumindest ich hatte die nicht in meine Liste geschrieben, oder? 

Man sieht wie man instinktiv ohne Argumente sofort in eine Schublade gesteckt wird, obwohl man doch nur eine kleine kritische Meinung zu einer Auswirkung der staatlichen Politik geäußert hat. Das ist einfach nur irrational, man ist sprachlos.

Daher ist auch eine Reaktion verständlich, die gleich gesagt hat, nur unter uns persönlich man hat auch schon aufgegeben mit Anderen darüber zu sprechen, weil es eh nichts bringt. Sehr symptomatisch für die Diskussionskultur, die die Spaltung mit sich bringt.

Das Problem, ist dass sich die meisten Menschen nur aus dem Fernsehen und den offiziellen Medien informieren. Das habe ich schon vor vielen Jahren aufgegeben und das Internet entdeckt um mich direkt und vielfältig zu informieren. Und da ist dann auch gleich das alte Argument, wie du informierst dich auf Youtube und Facebook (letztes übrigens nein!) ja dann ist ja klar dass du zum Spinner geworden bist. 
Äh? Nein? Ja es gibt viel Unsinn im Internet, aber auch es gibt dort heute einfach alles, auch die richtigen und kompetenten unabhängigen Information, man muss sie nur finden. Und liegt das jetzt an der Platform, d.h. Social Media ist immer Unsinn, ich denke nicht, es liegt an den Autoren!

Die meisten Menschen machen sich doch gar nicht die Mühe solche medizinischen Themen zu recherchieren, da wird einfach nur geglaubt was in den Medien als Main Stream Meinung immer das selbe geplappert wird. Das ist ja auch nicht alles falsch, keine Frage. Auch hier ist einfach kritisch zu denken.

Jeder Mensch muss sich im Laufe seines Lebens eine gesundheitliche Bildung aneignen, sozusagen einen Gesundheits IQ erlangen, genau so wie man eine finanzielle Bildung oder Finanziellen IQ braucht. Es ist genau das Gleiche, Auch ohne finanzielle Bildung kann man nicht erfolgreich an den Kapitalmärkten investieren und hält die Börse für Teufelszeug. Genau so ist es in anderen Gebieten, besonders der Gesundheit. Wenn man sich nicht intensiv theoretisch und praktisch damit beschäftigt, so hält man alle abweichenden Meinungen für unwissenschaftlich und alle alternativen Methoden für schlecht und abzulehnen. 

Wir, meine Partnerin und ich haben uns in den letzten Jahren notgedrungen begonnen sehr intensive mit dem Thema Gesundheit auseinander zu setzen und ich hatte eine ähnliches Gefühl der Erleuchtung wie beim Thema Finanzen. Natürlich stösst man dabei unweigerlich auf Themen neben der Schulmedizin und man muss die feine Linie beschreiten zwischen Unsinn und mittelalterlicher Technik und Techniken wie TCM, Mikronährstoffen, Vitaminen und Darmgesundheit, die vielleicht bei den meisten niedergelassenen Ärzten nicht als wichtig angesehen werden und teilweise wissenschaftlich nicht durch Doppel-Blind-Studien abgedeckt sind, die aber offensichtlich funktionieren und man eine klare deutliche persönliche Verbesserung sieht. 

Ein Beispiel, ich hatte einen Tennis-Ellenbogen, d.h. Schmerzen bei der Bewegung durch falsche Haltung am Arbeitsplatz. Von der Schulmedizin habe ich eine Salbe zum Einreiben bekommen, was leider ein halbes Jahr nicht zu einer Verbesserung geführt hat. Dann habe ich im bösen Internet Übungen gefunden und bin zur TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) gegangen für Akupunktur und Akupressur. Die Akupressur zusammen mit den Übungen hat meine Beschwerden nach wenigen Tagen (!) komplett gelöst. War das jetzt Unsinn? Ich würde sagen absolut nein, es hat funktioniert auch ohne Placebo. 

Wenn man einen solchen Gesundheits-IQ entwickelt, dann fängt man an mitzudenken, natürlich etwas, dass Ärzte nicht mögen. Aber es ist doch wesentlich, genauso wie ich mich beim Thema Finanzen natürlich auf einen Fond-Manager oder Geheimtipp-Provider verlassen kann, as ist eine valide Methode, aber ich kann mich auch selbst einarbeiten und dadurch für mich die richtige Strategie und Erfolg finden. 
Genau so ist es bei Gesundheit, wenn ich lerne zu verstehen ob eine vorgeschlagene Behandlung für mich Sinn macht oder nicht, Beispiel Antibiotika welches schnell verschrieben wird aber negative Auswirkungen auf den Darm hat. Vielleicht werde ich dann eher nachbohren und für mich entscheiden gleichzeitig Bakterienkulturen zu nehmen um negative Begleiterscheinungen zu lindern oder aber das Antibiotika in diesem Fall abzulehnen und eine Andere Therapie zu wählen. Um es klar zu sagen, es gibt viele Fälle in denen ist Antibiotika absolut wichtig und richtig und es gibt Erkrankungen wo das der einzige Weg ist, nur für die meinen da wäre jetzt wieder ein Antibiotika-Kritiker, nein!

Leider ist es viel schwieriger einen Gesundheits-IQ zu bilden als einen Finanziellen IQ, weil es sich hier um ein Naturwissenschaftliches Thema handelt und man dafür eigentlich ein Biochemie und Medizin-Studium nachholen müsste, wofür wohl die wenigsten Zeit hätten. In sofern halte ich diesen Aufbau von Gesundheits-Know-How für viel schwieriger als ein guter Investor zu werden. Nichtsdestotrotz sollte man es versuchen, es lohnt sich.

Jetzt aber zurück zu, was hat das mit der Impfpflicht und Corona zu tun? Nun man hat sich angewöhnt im Sinne des Critical Thinking, die Argumente zu hinterfragen und seine eigenen Nachforschungen anzustellen und damit kommt man nun mal eben zu anderen logischen Schlussfolgerungen wie das offizielle Narrativ. Nicht Schwarz-Weiss Impfen ist immer schlecht oder immer gut, sondern “it depends”. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn es vom Fall abhängt, dann ist eine Impfpflicht nun eben nicht angemessen und schädlich. 

Man sollte übrigens neben dem Finanziellen IQ und dem Gesundheits-IQ sich auch in vielen anderen Bereichen über die Zeit sein eigenes Wissen aufbauen, z.B. Psychologie, Philosophie, Rhetorik und Critical Thinking. So wird man zum mündigen und mit-denkenden Bürger und eben nicht nur zum, um hier diesen verbrannten Begriff zu verwenden, “Querdenker”.

Dann kann ich aber auch von der Gesellschaft, meinen Mitmenschen und Familie erwarten, das dies akzeptiert wird und man nicht als Spinner abgestempelt wird. Denn nichts könnte weiter entfernt sein von der Wahrheit. Auch im Internet.

Corona-Staatsterror in Deutschland

Wir müssen reden. Aber zuerst Kontext, ich bin kein Impfgegner nur rational um das klarzustellen. Was momentan in Deutschland, Österreich oder auch im Rest Europas und der Welt passiert ist echt krass. Ich spreche über die Diskriminierung der “Ungeimpften”. Ich bin sprachlos ob der absichtsvollen gesellschaftlichen Spaltung die jetzt von der Politik in voller Absicht vorangetrieben wird. 

Daher erst einmal ein Schritt zurück zu den Fakten. Nun bin ich kein Mediziner und habe mich bis November 2021 auch nicht zu sehr mit COVID-19, der Impfung etc. beschäftigt. Im Gegenteil, ich war der Meinung Impfen macht Sinn und habe durchaus dafür argumentiert. Und es ist völlig klar dass die Medizin dazulernt, erst war nicht klar, dass geimpfte auch Überträger des Virus sein können oder selbst auch krank werden können (sog. Impfdurchbrüche, welche Formulierung, die sagt, dass der Impfstoff nicht die Wirksamkeit hat die behauptet wurde). Oder dass die Wirksamkeit geringer ist und in kurzer Zeit abnimmt. Man kann niemand einen Vorwurf machen, dass Entscheidungen getroffen wurden ohne diese Erkenntnisse, die vielleicht die eine oder andere Maßnahme nachträglich nicht mehr so sinnvoll erscheinen lassen. Alles ok.

So hat sich auch die Argumentation natürlich immer wieder gewandelt, erst dachte man, wenn es erst den Impfstoff gibt, dann kann man sich aus dem Problem raus-impfen. Jetzt weiss man das wird nicht funktionieren, da die Immunität abnimmt und der Virus wie ein Grippevirus auch eben mutiert und sich dagegen wehrt. 

Dann ging es darum, dass man möglichst alle impft um die Risikogruppen zu schützen und jetzt ist das argument, dass sich alle impfen lassen müssen um wieder die Überlastung der Kliniken zu verhindern. Und keine Frage dieses Argument ist valide, ich möchte in keine Weise die Fakten ignorieren, dass die COVID-Stationen überlastet sind und Patienten verlegt werden müssen. 

Die Frage ist nur, berechtigt das den Staat eine Impfpflicht gesetzlich zu beschliessen? Dafür muss man erst einmal bei den Ungeimpften zwei Gruppen unterscheiden, zum einen die einen triftigen Grund haben und die, welche aus irgendwelchen diffusen und wirren Gedanken die Impfung einfach grundsätzlich ablehnen. Leider ist die zweite Gruppe größer und das ist auch die Gruppe auf die die Politik abzielt. Leider wird damit die erste Gruppe mit ausgekehrt. In dieser ersten Gruppe muss man auch wieder zwei Teile unterscheiden, nämlich die, welche vom Arzt eine Bescheinigung bekommen, die Ihnen eine Ausnahme offiziell bestätigt. Diese haben i.d.R. keine Probleme, ausser dass sie ihren Bescheid vermutlich bei jedem Betreten eines Ladens vorzeigen müssen. Vermutlich auch nicht lustig.

Dann gibt es da den Teil, der sich sehr gut informiert und viele Gedanken macht ob er sich impfen soll oder nicht und der konkrete Zweifel hat ob das Risiko einer Impfung höher ist als das Risiko einer Infektion. Ich vermute diese Gruppe ist die kleinere, da sich wenig Leute tatsächlich so intensiv mit der medizinischen Sachlage beschäftigen, genauso wie sich relativ wenige Leute finanzielles Wissen aneignen um selbst am Kapitalmarkt zu investieren (man verzeihe mir diesen Vergleich).

Um es klar zu sagen, mir geht es um die Rechte dieser kleinen Gruppe. Ich möchte mich nicht für die Spinner verkämpfen, die esoterische Argumente um sich werfen und mit Pseudo-Fakten jonglieren. Eine Impfpflicht trifft leider auch diese Personen, die sich aus guten Gründen gegen eine Impfung entschieden haben. Dazu gehören sicherlich Personen mit besonderen Erkrankungen, Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch oder Kinder selbst (bzw. deren Eltern). 

ich denke der Staat hat kein Recht diese Gruppe zur Impfung zu zwingen, egal wie schlimm die Lage ist. Hier wird das “Kind mit dem Bade ausgeschüttet”. Bzw. die Sorgen dieser Personen werden von der Politik in keiner Weise ernstgenommen. Man stempelt einfach alle Ungeimpften als Spinner ab, die gezwungen werden müssen, weil sie uneinsichtig sind. Vielleicht sind einige dieser Personen einfach viel einsichtiger als ein Politiker, der das Ganze von einer sehr hohen generellen Warte aus sieht und nicht in die Details schaut. 

Leider ist es auch nicht einfach die Parteien zu trennen und daher versucht man es gar nicht und kämmt einfach drüber. Schaut man auf Youtube und anderen Social Media Plattformen, so gibt es tatsächlich viele Beiträge der Gruppe esoterischen Spinner und man muss schon genau suchen bis man die rationalen Beiträge und Aktoren findet, welche vernünftige Argumente und ein fachlich fundiertes Wissen zu dem Thema in durchaus kritischem Bereich beitragen. Aber diese gibt es, Ärzte, Wissenschaftler und auch Nicht-Fachleute, die überzeugende Argumente bringen um die Situation etwas differenzierter zu beurteilen. Leider werden auch diese einfach mit-gemobbt einfach weil jeder der kritisch zu den Corona-Impfungen steht, gleich behandelt wird ohne Ansehen des Inhalts. Aber wie immer, auf den Inhalt kommt es eben an!

Warum werden diese Fachleute einfach mit-diskreditiert? Weil es so viele andere Schwachsinns-Kritik-Beiträge gibt und die Stimmung so aufgeheizt und irrational geworden ist, dass sich niemand mehr die Mühe macht zu unterscheiden und sich die “gegnerischen” Argumente im Detail anzuschauen. Nur Populismus hier und Agitation da. Eben eine Spaltung der Gesellschaft, wie in den USA des Donald Trump (glücklicherweise überstanden). 

Hier ein paar Beispiele:

  • Dr. Med. Dirk Wiechert: https://www.youtube.com/c/DrmedDirkWiechert
  • Dr. Schiedel: https://www.youtube.com/channel/UCxzvS-HbJ7lVzvECnZRS87w/playlists
  • Dr. Med. Ralf Kirkamm: https://www.youtube.com/c/DrmedRalfKirkamm
  • https://www.youtube.com/channel/UCSiFC1DCXr3p1YDzyu9rogA

  • Und Sahra Wagenknecht von den Linken, so schwer es mir fällt, sie hat in diesem Punkt leider auch sehr sehr recht: https://www.youtube.com/channel/UCPH3ZPeqWqRVZ_ef4vOZgSw
  • Und sehr lustig übrigens, Nikolai Binner (Comedian): https://www.youtube.com/c/NikolaiBinner

und viele andere mehr, denen man nicht nachsagen kann, sie wären inkompetent oder würden versuchen die Leute zu verwirren oder gar vom Impfen abzubringen. Darum geht es nämlich nicht. Es geht nicht um Impfgegnerschaft. Personen als Impfgegner zu bezeichnen ist nur ein Diffamierungsversuch um von Argumenten abzulenken. Professoren, Ärzte zu diffamieren nur weil sie eine kritisches Statement sachlich von sich zu geben, das ist anti-demokratisch. Nicht Ungeimpfte im Allgemeinen sind asozial, sondern wie mit der Diskussionskultur zu diesem Thema umgegangen wird, das ist asozial.

Man kann einige Argumente, insb. die Überbelegung der Kliniken durch viele Fälle von Ungeimpften Corona-Erkrankten nicht weg diskutieren, das ist ein sehr ernstes Thema. Aber dass die Politik nicht anderes einfällt als mit einer Impfpflicht in höchst undemonkratischer Weise einfach durch puren Zwang das Problem zu lösen, das ist m.E. nicht akzeptabel. Ja in demokratischer Weise könnte eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung dafür sein eine Impfpflicht einzuführen, aber das macht es eben immer noch nicht rechtens. Denn hier geht es um die körperliche Unversehrtheit und die steht im Grundgesetz. 

Daher möchte ich auf diese Petition hinweisen um diese Gesetzesvorschlag zu stoppen:

Petition: https://chng.it/4WHQVZCKgZ

Es ist keine Petition gegen Impfen, sondern gegen einen Impfzwang, wohlgemerkt und noch einmal wiederholt. 

Nicht jede Situation rechtfertigt jedes Mittel. Was momentan politisch durchgesetzt wird unter dem Deckmantel des Corona-Schutzes ist grenzwertig. Wir werden vermutlich so oder so erst richtig Ruhe haben, wenn mehr als 60 – 80% aller Menschen irgendwann ihre Corona-Infektion hinter sich haben, genau so wie bei der Grippe und sie wird auch bleiben für immer. Ich denke das ist äusserst logisch und bedarf keiner Hellseherei. 

Nur müssen wir auch weiter in diesem Land leben und in dieser Gesellschaft und daher sollten wir jetzt nicht dieses Zusammenleben ohne triftigen medizinischen Grund zerstören. Denn wie gesagt auch Geimpfte verbreiten den Virus genau wie die Ungeimpften. Also sitzen wir im selben Boot und sollten uns nicht durch die Politik auseinander dividieren lassen. 

In diesem Sinne und übrigens ich bin geimpft, auf eine entspannte bessere Zukunft!

 

*-Papier Notstand in Deutschland

Heute habe ich den Realitätscheck Hamsterkäufe in Deutschland gemacht, nachdem ich bereits letzte Woche kein Clopapier oder Küchenpapier in dem einen Supermarkt (dm) zu finden war, in dem wir normalerweise Hygieneartikel einkaufen. Glücklicherweise ist Clopapier momentan bei uns noch keine Mangelware aber Küchenpapier ist aus. Also auf in den Krieg, Küchenpapier in Weil der Stadt finden!

Leider scheint es so, dass die Leute auch eine Woche nach Beginn der Hamsterkäufe, oder bin ich naiv und es hat schon früher begonnen, Papier als Brotersatz verwenden. Anders lässt es sich nicht erklären, das auch heute in 4 von 5 angefahrenen Supermärkten (dm, Edeka, Norma, Lidl) absolut kein Clopapier oder Küchenpapier zu finden ist. Und das trotz gestiegener Preise und Limits auf der Anzahl der kaufbaren Papierrollen pro Person. Schliesslich bin im Netto auf eine neue Palette von beiden Papiersorten gestoßen und konnte zumindest meinen akuten Bedarf decken.

Ich frage mich aber immer noch wie das entsteht? Also ich habe eigentlich immer einen Vorrat an Papier im Haus, d.h. ich kaufe immer im Abstand von einigen Monaten 3-4 Großpackungen Clopapier und Küchenpapier. Nun weiss ich dass andere nur den akuten Bedarf kaufen normalerweise. D.h. es müssen jetzt ein Großteil der Kunden in kurzer Zeit auf ein Model umgestellt haben, bei dem sie 3-5 Großpackungen kaufen aber das jede Woche? Irgendwann müssen ja alle Haushalte rund um Weil der Stadt gesättigt sein mit Papierrollen und der Trend muss sich abflachen?

Das Problem bei den Hamsterkäufen ist natürlich, dass wenn plötzlich kein Papier mehr für den akuten Bedarf zu bekommen ist, man vorsichtshalber nicht die eine Packung wie normal, sondern gleich 3-5 Packungen kauft. Weil man weiss ja nie wie es nächste Woche aussieht. Damit werden plötzlich alle zu Hamsterkäufern und natürlich kommt es zu Lieferengpässen. 

Vielleicht gibt es, insbesondere in der älteren Generation, auch Erfahrungen mit Hamsterkaufpatterns während des Kriegs. Während das für uns als Nachkriegsgeneration eine ganz neue Erfahrung ist. 

Aus Gründen des Ansteckrisikos ist es natürlich auch nicht sinnvoll durch 4 ausverkaufte Supermärkte rennen zu müssen um etwas zu kaufen was sonst im Centbereich verramscht wird. Lieber mehr kaufen und dann länger zuhause bleiben. Aber das funktioniert halt nur für die, die aus Erfahrung?, dies schnell verstanden haben. Ich vermute Deutschland ist, im Gegensatz zu anderen Ländern, eher ein Ort, wo Einzeloptimierung auf Kosten der Anderen ein verbreitetes Problem ist, wo es um Solidarität und gesundem Menschenverstand nicht so gut bestellt ist. Italien und andere Länder werden uns auch so tollen Deutschen, die gerne auf die Anderen herunterschauen von ihrem hohen Ross der boomenden Wirtschaft, das mal wieder zeigen.

In diesem Sinne, Mahlzeit, lasst Euch das Clopapier schmecken!

BarCamp Stuttgart 2019 (#bcs12)

BarCamp Stuttgart #12This weekend Saturday 14th and Sunday 15th of September the 12th yearly BarCamp Stuttgart took place again. As usual the event communications happens via twitter, see https://twitter.com/bcstuttgart hashtag #bcs12. I had paused for 5-6 years since last attending BCS. While the topic focus has shifted a bit since that time, it became more open and non-technical IMHO, it had been a really interesting and enjoying event again. I had the impression that this event is a place where some of the most motivated and engaged people from Stuttgart meet once a year. 

As usual, the topics on the open BarCamp had been very diverse but there were many new inputs and things to learn. The most technical session was probably on the Python scripting language, that answered some of the questions I had from my fight with python 2 versus 3 and virtualenv.
While the most physical and practical session has been Augen-Yoga:

A bit worrying is that the number of participants declined from last year’s 250. The Hospitalhof could have easily hosted more participants. So is the format of a BarCamp out of vogue eventually? It would be a pity as the organisation team did a great job again and in the contrary the BarCamp format could be used as a hack to the culture of a company potentially. No other format of event is so open, free and basic democratic that it could be an alternative or addition to corporate management updates or question and answer sessions.

So join next year again when BarCamp is again in Stuttgart or anywhere else!

Ramen (ラーメン)

I hear the term “Ramen” already before and about the hype on Ramen shops all over the world but never payed attention to it. Now it happened a couple of weeks ago that, when dining out with my girl friend at Karl’s kitchen in Breuninger Stuttgart, they offered Ramen soup. Always open to sumptuous experiments, I tried … and was positively surprised. It tasted delicious.

Now what followed is, that’s my style, a thorough research about Ramen. Where does it come from and how to prepare it yourself. I quickly found out some basic receipts for the Japanese fast-food and set out to go practical. 

First of all, there are 3 steps to get a ramen soup:

  1. Base broth
  2. Spice broth
  3. Soup with toppings

When you watch receipts in youtube, you see that often for sake of efficiency the distinction between base and spice broth is ignored and one broth according to the local habits is prepared only. Here we want to stick to the original as close as we can.

Base Broth

First is to note, that ramen is used in all of Japan and this is a country that stretches from the sub-tropical south of Okinawa up to frozen north of Hokkaido. So it is natural that depending on region the basic style is different and adapted to what’s available there. This is why one distinguishes different ramen types:

  • Shōyu ramen (醤油, “soy sauce”) with soy sauce
  • Shio ramen (塩,”salt”) based on fish and seafood
  • Miso ramen (味噌) based on fermented soy beans (miso paste)
  • Karē ramen (カレー,”curry”) with curry
  • onkotsu ramen (豚骨ラーメン) based on pork meat and bones

You can find quite original receipts on Lecker (onkotsu ramen) and Chefkoch. For the first time, I did indeed follow the basis receipt with pork meat and bones, as that’s what I could get. Getting pork bones is rare actually as they do not keep up very well and you don’t use it for cooking sauce or broth normally but rather beef bones. So lucky coincidence.

So I used:

  • Pork bones with meat
  • Mixed vegetables for soup (mirepoix)
  • Garlic
  • Chicken wings
  • Kombu alga – hard to get because it is obviously expensive

For detailed preparation see the receipts, I had to exchange Kombu alga for Wakame alga. You cook for 2 hours. The broth can be frozen, taken care to not fill the bottles or other containers very full in order to avoid that they burst. 

Spice Broth

The spice broth is made, short term, from

  • Soy sauce
  • Flares of bonito (dried thin sliced tuna) – one can buy in the local Asia shop
  • The meat from the base broth

The spice broth does not have to be cooked long up-front but, when needed as it does not take too much time. The spice broth is added to the base broth to create the soup’s broth.

Soup and Toppings

Now you can start creating the soup itself. With ramen it’s like Pizza, you can add what you like if not following some traditional receipts. Here some ideas:

  • Sautéd Mushrooms are always good: Shiitake, Enoki or other asian mushrooms are must have. 
  • Spring onions, I like them sautéd as well
  • Pak Choi, again sautéd shortly
  • Sprouts, sautéd
  • Meat, fish from the broth or shrimp
  • Roasted vegetables like corn, thin sliced carrots
  • Cooked eggs
  • Pumpkin
  • Sesame paste

and of course noodles, either ramen noodles or other asian noodles like soba or udon. The ramen noodles are made of wheat, soba from buckwheat. Arrange everything neatly, with the half eggs on the top and ready is the ramen soup. It’s not really fast to prepare with all the stuff to roast and the hour-long broth cooking but well prepared you can re-use the frozen broth and then it’s not too much effort.

Delicious and good for a whole meal, enjoy!

And next time another variant …

Peter